Mittwoch, 5. Mai 2010

De la cel mai mic sat de mare mare

De la cel mai mic sat de mare mare (vom kleinsten Dorf bis zum großen Meer)

Hallo meine Lieben,

So seit meinem letzten Eintrag ist es nun auch schon etwas länger her, und nunja dafür gibt es einige mehrere Gründe.

Erstens einmal war/ist Ende April, Anfang Mai die Zeit der Zwischenprüfungen und Hausarbeiten und Seminare mehren sich auch. Sprich man könnte glatt meinen ich hätte ein Studentenleben.

Zudem klingt meine Reiselust einfach nicht ab sodass ich wie gehabt fast jedes Wochenende an einem neuen schönen Fleckchen Erde verbringe (aber dazu später)


Gut aber ein wenig chronologisch die Ereignisse seit Ostern:

In der ersten Woche nach Ostern (die hier übrigens keine Ferien hat) habe ich dann einmal die Stadt in Anbetracht des frühlinglichen Erwachens erlebt.
Nachdem die Osterzeit ja sehr im Rahmen von Reisen gestanden ist und auch weil sowohl mein Kontostand als auch meine Motivation zum Reisen in größeren Gruppen zu diesem Zeitpunkt bereits erheblich geschrumpft war, beschloss ich das erste Wochenende nach Ostern in Bukarest zu bleiben und ein wenig Zeit mit all den Menschen hier zu verbringen welche ich mittlerweile lieb gewonnen habe.
Das heißt primär das genießen der Frühlingssonne , das Basketball spielen in einem der reichlichen Parks hier aber natürlich das Nachtleben welches nicht zu kurz kommen durfte.

Außerdem musste ich ja auch ein wenig für die Uni „vor Arbeiten“ denn die nächste Reise war zu diesem Zeitpunkt bereits geplant.

Wie einige ja bereits wissen hat mein Papa mit seinen Kollegen vom Lions Club Bleiburg heuer wieder (wie bereits 2007) ein karitatives Projekt mitorganisiert.
Das heißt im konkreten dass sowohl Kinderkleidung als aber auch Schuhe Spielzeug und Schulsachen gesammelt wurden, welche für arme Kinder in den abgelegenen Dörfern Rumäniens bestimmt waren.
Grandioser Weise wurden dabei so viel an Kleidung gesammelt dass nach dem Sortieren (klein, Mittel, groß, usw..) die Hälfte für ein weiteres Projekt in Moldawien weiterverteilt wurde da unsere Kapazitäten bei weitem nicht ausreichten um hier alles zu verteilen.



Ich hatte bereits vor Monaten für die Unterkunft der Gruppe (von 10 Personen) in Baile Herculane (Herkulesbad) gesorgt.
Eigentlich war ja mein Plan Samstagmorgen Anzureisen und erst am Montag nach zwei „Wandertagen“ in den nahe gelegenen Bergen zur Gruppe zu stoßen.
Jedoch war einerseits das Wetter samstags recht bescheiden und außerdem lag meine Begleitperson erkrankt im Bett, sodass ich dann erst Samstagabend in Baile Herculane Ankam und direkt zur Gruppe stoßen konnte.
Dies erwies sich im Nachhinein auch als äußerst hilfreich, denn ohne Rumänischkenntnisse wäre das ausreden in der Pension (verschließen des Parkplatzes für die Wagen mit der Ware usw…) doch etwas anstrengender gewesen.

Baile Herculane ist einer der wichtigsten Kurorte Rumäniens und bereits 153 in einer römischen Inschrift bezüglich dessen Heilquellen erwähnt.
Auch wenn die einstigen Kunstbauten der Bäder durchaus noch zu erahnen ist verfällt der Ort geradezu und es tut einem richtig weh die schönen alten Gebäude verfallen zu sehen und nebenher ein Kommunistisches Plattenhotel zu erblicken.

Trotzdem ist alleine der Anblick der Berge welche Herkulesbad umgeben sehenswert.
Die Stadt und der nahe Gebirgszug trennt quasi den Banat von Siebenbürgen und ist des Weiteren von etlichen Höhlen umgeben.



Soweit die Fakten:
Also unsere Runde bestand aus 10 Leuten aus verschiedensten Ländern und Kulturkreisen sodass es eine wirklich interessante und durchaus liebenswerte Truppe war.
Von Brigitte einer Deutschen Dame in den 60ern die rein vom Reden her aber locker als 25 durchgehen würde, über Franz der sich gerne zu einem etwas einschlägigen Thema hinreißen ließ, meinen Onkel Hansi dem das ganze manchmal zu unorganisiert ablief , Hans F. dem Organisator der der zu schwerer Stunde dann auch oft ein Gläschen wein der arbeit vorzog bis hin meinen Papa der genau wusste in den Richtigen die Meute anzutreiben.
Alle nicht erwähnten verzeihen mir hier bitte, aber es war einfach ein feiner Haufen der sich im Großen und Ganzen gut ergänzt hat.

Falls sich der ein oder andere jetzt fragt für was die Bewohner eines Kur- und Ferienortes Hilfeleistung aus dem Ausland benötigen, so möge ich es hiermit kurz erklären.
In diesem Teil Rumäniens gibt es abseits von den Hauptverkehrsruten einfach nichts mehr.
Wenn man von Herkulesbad in den Norden Richtung Bergen fährt so gibt es nach ca. 20km nur mehr vereinzelte Häuser und Siedlungen die praktisch mehr oder weniger von der Außenwelt abgeschnitten sind. Noch schlimmer wird’s wenn man sich von der „Hauptstrasse“ (welche genügend Schlaglöcher besitzt um einen Weltcupslalom aufzustecken) auch nur wenige Kilometer abweicht so findet man Straßen die kaum oder gar nur mit Muli, Esel oder Pferd zu passieren sind. Sowie Menschen die sich Ihre Schuhe aus alten Autoreifen basteln (müssen). Was man aber z.B. nicht findet sind Traktoren hier wird ganz und gar wie bei uns vor etlichen Jahren Mit Pflug und Tier gearbeitet.
In den Schulen gibt es nicht genügend Lehrkräfte sodass die kleinen Kinder Vormittags und die großen Nachmittags den Unterricht besuchen.
Alles in allem eine komplett andere Welt die man einfach erlebt haben muss, denn egal wie gut ich es auch versuche zu beschreiben – man kann sich das nicht vorstellen solange man so etwas selbst nicht erlebt hat.


Trotz alle dem erwecken die Menschen durchaus einen Lebensfrohen Eindruck und man braucht nicht zu glauben dass diese Menschen unglücklich wären, im Gegenteil von solch einer Lebenseinstellung kann man auf jeden Fall so einiges lernen.

Hier im speziellen sind die Menschen nämlich noch viel gastfreundlicher als sonst schon im restlichen Teil des Landes, auch wenn Sie selber nicht viel haben, das teilen sie auf jeden Fall gerne mit einem, selbst dann wenn sie dafür ein Hünchen gegen eine Flasche Schnaps oder wein tauschen müssen.
So wurden wir (und ich im speziellen) am ersten Tag von der Rumänischen Gastfreundschaft erschlagen. Das soll heißen dass wir nicht nur mit Köstlichkeiten wie Käse, Eiern usw. sondern auch mit Hauswein (fast jede rumänische Familie macht in irgendeiner Art und weise ihren Eigenen Wein) und natürlich Tuica und Palinca (dem hiesigen Schnaps) beglückt wurden.
Das endete damit dass ich froh war dann endlich im Bett zu landen um fit für den nächsten Tag zu werden

Am zweiten Tag besuchten wir zuerst eine Schule wo wir das glück hatten eine junge Lehrerin bei ihrem ersten Schultag zu überraschen.
Diese hatte soeben ihre Ausbildung abgeschlossen und war sozial auch sehr engagiert so hatte sie doch während ihres Studiums in Bukarest bereits einige Computer mit Internetanschluss für die Schule organisiert.
Am Weg zurück trafen sich dann alle drei Gruppen (wir waren jeweils mit drei Voll beladenen Wagen unterwegs) zufällig an einer kleinen Gaststätte auf dem Weg.
Gaststätte das bedeutet ein netter Herr der im Campingwagen wohnt und eine Holzhütte (als Gaststube) eine Plane als Überdachung für den Gastgarten sowie einen Grill sein eigen nennt.
Der besagt Herr fischte selber die Fische im nahen Stausee, und auch das Fleisch vom Grill war von seinen eigenen Tieren (Pastrama und Mici , zwei typische Rumänsiche Gerichte) – besser geht’s eigentlich nicht mehr.



Obwohl der Organisator die Befürchtung hatte ob es wohl möglich sei all die Ware an den Mann zu bringen hatten wir nach dem Zweiten Tag bereits den Großteil der Wahre verteilst und nur mehr einen mittleren Wagen voll mit Ladung übrig.
Also entschieden wir uns dafür an diesem Tag zuerst Orsova zu besichtigen. Ähnlich wie Drobeta Turnu Severin liegt auch Orsova direkt an der Donau und ist von einem Nationalpark umgeben. Es ist also wirklich einladend dort ein wenig herum zu wandern und die Landschaft zu erkunden.
Zuerst besuchten wir St.Anna ein malerisches Kloster mit Blick auf die Donau.
Dort konnte ich den Leuten auch ein wenig die Orthodoxen Gepflogenheiten näher bringen, und ich muss sagen desto mehr ich mich damit beschäftige desto mehr gefällt mir die orthodoxe Kirche. Habt ihr z.B. gewusst dass ein Priester nur dann zum Priester geweiht werden kann wenn er verheiratet ist?

Danach konnten wir noch das eiserne Tor bewundern. So heißt der Landstrich entlang der Serbisch – Rumänischen Grenze an der sich die mehre hundert Meter bereite Donau auf wenige Meter verengt. Besonderst an einem schönen Tag eine wundervolle Erfahrung.

Nachdem getane, Urlaub war dann wieder die Arbeit dran und es ging daran den Letzten Wagen los zu werden. Diesmal gelangten wir in ein Dorf voll mit Roma, welche nur aus allen Löchern gekrochen kamen.
Binnen weniger Minuten war die vorherig leere Strasse komplett voll und die Leute rissen uns die Ware fast aus den Händen.
Zum Glück war ich der Sprache mächtig und konnte Sie um etwas Platz und Verständnis bitten da wir nur jenen Kindern etwas geben konnten von denen wir auch Größen und Alter usw. wussten.

Also alles in allem eine tolle Sache, an die ich mich gerne zurückerinnern werde.

Nächsten Tag brach die Truppe dann nach Timisoara auf um ihren verbleibenden Tag noch zu nutzen und ich machte mich wieder auf den Weg nach Bucuresti.

Dort hatte ich dann auch nur einen Tag Zeit anfällige Dinge zu erledigen, dann am Freitag Früh ing es schon wieder weiter nach Vama Veche.

Denn der erste Mai ist hier so ziemlich der wichtigste Feiertag nach Ostern und Weihnachten.
Normalerweise fahren die Familien und älteren Leute ins Gebirge zum Grillen usw, aber die Jugend trifft sich am Meer und macht die Nacht zum Tag.
Von Constanta (der wichtigsten und größten Stadt am schwarzen Meer) südlich bis Vama Veche ist jede Stadt / Dorf von Jungen Menschen überflutet.
Die Hauptattraktion ist aber immer noch Vama Veche, dieses kleine Dorf mit ca 300 Einwohnern ist der Letzte Meereszipfel vor der Bulgarischen Grenze und seit Jahrzehnten als der Platz wo sich Freigeister und Nudisten treffen bekannt,
Am ersten Mai verwandelt sich dieses Dorf dann zum Schauplatz einer Orgie, man hat den Anschein zumindest ganz Bukarest ist da (denn man kann sich sicher sein jeden Bekannten zumindest einmal zu treffen).

Der typische Tagesablauf sieht so aus dass man sich zuerst am Strand begibt um sich zu entspannen m Karten zu spielen oder einfach zu plaudern, dann später was isst um eine gute Unterlage für die darauf kommende Nacht zu haben.
In der Nacht gibt es dann viele Live Konzerte von fast allen bekannten Rumänischen Gruppen. Und das Treiben am Strand hält bis Morgens zum Sonnenaufgang an.
Obwohl das mit dem Essen gar nicht so leicht war denn bereits am Samstag waren sämtliche Supermärkte leer gekauft (außer die scheinbar unendlichen Alkoholvorräte)

Zusammenfassend ein sehr wildes Wochenende, aber ich habe es auch wirklich genossen.
Zum Glück war ich mit meinen Rumänischen Freunden, Maria, Ileana, Sibi, Mihai , Delia und einigen anderen dort, denn die anderen Erasmusstudenten waren zusammen unterwegs jedoch wirklich nur auf das vernichten von möglichst viel Alkohol in möglichst kurzer Zeit aus.
Sodass einer der Franzosen , Ron, sogar nackt am Strand übernachtete weil er keinen der anderen mehr fand. Aufgewacht ist er auch nur weil er einen Sonnenbrand hatte und auf dem Weg zurück wurde er dann auch von Soldaten aufgehaltne weil er sich mittlerweile schon auf Bulgarischem Terrain befand.



Also das waren so im groben mein Erlebnisse der letzten Zeit.
Ich freue mich schon auf nächsten Monat wenn mich jedes Wochenende einige Leute besuchen kommen.
Ich hoffe euch wird Rumänien genauso gut gefallen wie mir.

Ich wünsche allen zu Hause eine schöne Frühlingszeit viel Erfolg bei Prüfungen und Arbeit und Halbzeit hätte ich hiermit ca. geschafft!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen